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Santi Buitrago gewinnt Giro-Königsetappe
Nach dem frühen Etappensieg für Jonathan Milan und drei 2. Plätzen in Massensprints besorgte Santiago Buitrago dem Team BAHRAIN VICTORIOUS am drittletzten Tag vom Giro d’Italia den zweiten Etappensieg. Der Kolumbianer erwies sich als bester Kletterer einer großen Ausreißergruppe und gewann an den Tre Cime di Lavaredo solo. Damiano Caruso liegt zudem auf Rang 4 in der Gesamtwertung.
Mit über 5400 Höhenmetern, vier klassierten Anstiegen und der Bergankunft im Schatten der ikonischen Tre Cime di Lavaredo war die 19. Etappe die Königsetappe der diesjährigen Austragung vom Giro d’Italia. Für das Team BAHRAIN VICTORIOUS gab es dabei drei Ziele: Erstens sollte die Top5-Platzierung von Damiano Caruso abgesichert werden, zweitens sollte Jonathan Milan als Führender in der Punktwertung sicher ins Ziel eskortiert werden. Und drittens galt es die Führung in der Mannschaftswertung zu verteidigen. In der ersten Rennstunde bildete sich in mehreren Schüben eine 16 Mann starke Spitzengruppe, in der auch Santiago Buitrago Unterschlupf fand. In dieser Gruppe war der junge Kolumbianer nicht nur der bestklassierte Fahrer in der Gesamtwertung, sondern auch der mutmaßlich stärkste Kletterer.
Nachdem der Vorsprung der Ausreißer maximal 8 Minuten betragen hatte, erhöhte die Verfolger das Tempo. An den steilen Rampen des Passo Giau erwies sich Santiago Buitrago wie erwartet als einer der stärksten Kletterer. Er ließ sich auch von einem Angriff von Larry Warbasse vor dem Schlussanstieg nicht irritieren, und in selbigem sah er sich bald nur noch Michael Hepburn und Derek Gee gegenüber. Letzterer suchte sein Glück in einem frühen Angriff, aber Buitrago ließ ihn nicht ziehen. 1.3 Kilometer vor dem Ziel schloss er zum Kanadier auf und zog sogleich unwiderstehlich davon, um ihn bis zur Ziellinie um satte 51 Sekunden zu distanzieren. So konnte Santiago Buitrago wie schon im Vorjahr eine Bergetappe beim Giro d’Italia gewinnen. Für das Team BAHRAIN VICTORIOUS war es der zweite Etappensieg im diesjährigen Giro.
Doch damit noch nicht genug: Einige Minuten später wurde auch um die Plätze an der Spitze des Klassements gekämpft. Nach einer leichten Schwäche im Finale vom Vortag zeigte sich Damiano Caruso wieder in guter Verfassung. Er musste erst reißen lassen, als die drei Erstplatzierten sich gegenseitig mit Antritten zu distanzieren suchten, und erreichte das Ziel auf Rang 7. Damit konnte er sich wieder auf Rang 4 vorschieben, den er tags zuvor an Eddie Dunbar abtreten musste. Weil Edoardo Zambanini die Lücke zu schließen vermochte, die durch den schwächeren Tag von Jack Haig zu entstehen drohte, konnte das Team BAHRAIN VICTORIOUS zudem den Vorsprung in der Teamwertung auf gut 20 Minuten halten.
Zwei Tage zuvor hatte Jonathan Milan am Ende der 17. Etappe einen zweiten Etappensieg nur um eine Reifenbreite verfehlt. Und das, obwohl er im hektischen Finale mit vielen Richtungswechseln das Hinterrad seines Anfahrers Andrea Pasqualon verloren hatte und so beim Einbiegen auf die Zielgerade in Caorle nicht zu den ersten zehn Fahrern gehört hatte. Einmal mehr zog Milan, der seit seinem Etappensieg am zweiten Tag des Giro d'Italia das Maglia Ciclamino des Punktebesten trägt, auf der Zielgeraden an über zehn Kontrahenten vorbei, musste sich aber seinem Landsmann Alberto Dainese äußerst knapp geschlagen geben. Bis zum Ende des Giro d'Italia warten am Samstag noch ein sehr schweres Bergzeitfahren und am Sonntag eine kurze Etappe, die in Rom mit einem Massensprint zu Ende gehen dürfte.
106. Giro d'Italia, 19. Etappe: Longarone - Tre Cime di Lavaredo, 183km
1. Santiago Buitrago, COL/TEAM BAHRAIN VICTORIOUS, in 5:28.07 Stunden
2. Derek Gee, CAN, + 0.51
3. Magnus Cort, DEN, + 1.46
17. Etappe: Pergine Valsugana - Caorle, 197km
1. Alberto Dainese, ITA, in 4:26.08 Stunden
2. Jonathan Milan, ITA/TEAM BAHRAIN VICTORIOUS, sZ
3. Michael Matthews, AUS, sZ
Punkteklassement, Zwischenstand
1. Jonathan Milan, ITA/TEAM BAHRAIN VICTORIOUS, 215 Punkte
2. Derek Gee, CAN, 160 Punkte
3. Pascal Ackermann, GER, 95 Punkte
Mannschaftswertung, Zwischenstand
1. TEAM BAHRAIN VICTORIOUS, BHR, in 245:35.12 Stunden
2. Ineos Grenadiers, GBR, + 19.59
3. Team Jumbo Visma, NED, + 33.47
Fotos: Sprint Cycling Agency