14.08.2020

Mikel Landa in guter Kletterform

Das Critérium du Dauphiné gilt als wichtiger Gradmesser für die Vorbereitung auf die Tour de France. Nach drei von fünf Etappen liegt Mikel Landa auf Rang 5 der Gesamtwertung, und dank starker Leistungen der Berghelfer reiht sich das Team Bahrain-McLaren in der Mannschaftswertung auf Rang 4 ein.

Die diesjährige Austragung vom Critérium du Dauphiné ist besonders schwer: Jede der fünf Etappen endet bergan. Dazu kamen während der ersten drei Tage Hitze, Gewitter, Regen und sogar ein Hagelschauer. Das Team Bahrain-McLaren nutzt die Rundfahrt, damit sich die voraussichtliche Selektion für die Tour de France einspielen kann. Daher ist Mikel Landa der klare Kapitän für die Gesamtwertung und kann sich auf ein starkes Team verlasen: Am Berg stehen ihm Pello Bilbao, Damiano Caruso und Rafael Valls zur Seite, während Sonny Colbrelli, Matej Mohoric und Dylan Teuns den Kapitän im hügeligen Gelände abschirmen.

Zum Auftakt warteten auf einer Distanz von 218.5 Kilometern ein stetes Auf und Ab und sieben kategorisierte Anstiege auf die Fahrer. Nach einer animierten Etappe musste in Saint-Christo-en-Jarez der Sprint einer 56 Fahrer zählenden Gruppe über den Tagessieg entscheiden. Diesen sicherte sich der Belgier Wout Van Aert. Die Fahrer vom Team Bahrain-McLaren waren auf dem steil ansteigenden, letzten Kilometer etwas zu weit hinten positioniert, um in den Sprint um eine Top10-Platzierung eingreifen zu können. Aber Mikel Landa, Pello Bilbao und Rafa Valls erreichten das Ziel in der gleichen Zeit wie der Tagessieger.

Die zweite Dauphiné-Etappe mit Start in Vienne galt vielen Experten als eigentliche Königsetappe. Dafür sorgte der ebenso lange wie berüchtigte Anstieg zum Ziel am Col de Porte. Die beiden Teams Jumbo-Visma und Ineos schlugen im Finale ein hohes Tempo und dünnten so die Gruppe der Favoriten auf rund 15 Fahrer aus. Mikel Landa konnte sich dabei als einziger Fahrer vom Team Bahrain-McLaren in der ersten Gruppe halten. Erst als Primoz Roglic 600 Meter vor dem Ziel antrat, konnte Landa nicht mehr folgen. Bis zur Ziellinie verlor der Baske aber nur zehn Sekunden auf den Slowenen. Und mit Rang 8 fuhr er erstmals in die Top10 bei dieser Rundfahrt.

Schon nach der Hälfte der dritten Etappe wartete mit dem Col de la Madeleine ein Pass der HC-Kategorie. Schon früh setzten sich neun Fahrer vom Feld ab, während alle Fahrer vom Team Bahrain-McLaren bei Mikel Landa im Feld blieben. Der spätere Etappensieger Davide Formolo hatte auf der Madeleine-Passhöhe ein Polster von über fünf Minuten - und rettete am Ende noch 33 Sekunden ins Ziel. Hinter ihm wurden alle Angreifer wieder gestellt, und im Schlussanstieg nach Saint-Martin-de-Belleville wurde die Gruppe der Favoriten rasch kleiner. Mikel Landa konnte sich lange auf die Hilfe von Pello Bilbao und vor allem Damiano Caruso verlassen. Der Baske zeigte keine Schwäche und wurde dafür mit Rang 6 belohnt, was ihn in der Gesamtwertung auf Rang 5 steigen lässt.  

Vor fast einer Woche trat das Bahrain-McLaren erstmals in der Geschichte des Teams unter diesem Namen an einem der Monumente des Radsports an. Als Trümpfe sollten im Finale von Mailand-Sanremo Sonny Colbrelli und Ivan Cortina ausgespielt werden. Aber Cortina verlor ausgerechnet vor der Cipressa wegen eines technischen Problems den Anschluss, und Sonny Colbrelli konnte wegen Krämpfen nicht mit den schnellsten Rivalen mithalten. So war es Matej Mohoric, der sich im Finale sehr aktiv zeigte, die Lücke zu Wout Van Aert und Julien Alaphilippe fast nochmals zu schließen vermochte und am Ende mit Rang 10 für seinen Effort schlecht belohnt wurde.

Morgen Samstag tritt das Team Bahrain-McLaren bei der Lombardia als dem zweiten Monument dieser Saison mit Hermann Pernsteiner und Mark Padun als den beiden Kapitänen an. Zwischen Bergamo und Como können diese beiden sich auf die Hilfe so erfahrener Kollegen wie Eros Capecchi, Grega Bole und Enrico Battaglin verlassen. Domen Novak und Scott Davies ergänzen das siebenköpfige Team.