19.12.2018

Marc Lehmann - the man behind the bike 'mini pump'

MERIDA ist nicht nur einer der größten Fahrradhersteller weltweit, auch eine Vielzahl an Komponenten und Accessoires sind Bestandteil unseres Portfolios. Mit dieser unglaublichen Produktvielfalt - von einer einfachen Wasserflasche, Mini-Pumpe oder einem Flaschenhalter über unsere S-Flex Sattelstütze, Lenker, sehr leichteVorbauten bis hinzu eigenen Race-Kits, Helmen und Handschuhen - versteht es sich fast von alleine, dass es hierfür einen engagierten Entscheider braucht. Herzlich Willkommen Marc Lehmann, der Mann hinter der..."Mini-Pumpe".

In unserer Serie "Der Mann hinter..." wollen wir einzelne Mitglieder aus unseremTeam herausgreifen und ihren Aufgabenbereich beleuchten. Was machen sie, um unsere Produkte auf die nächste Ebene zu bringen, wie wurden sie Teil des Teams und woher nehmen sie ihre Inspiration bzw. was motiviert sie, wenn sie nicht am Schreibtisch sitzen.


MERIDA: Marc, du bist mittlerweile fast ein Jahr Teil der MERIDA Familie. Erzähl uns kurz, was du vorher gemacht hast und wie du in deine derzeitige Position als Produktmanager für MERIDA Parts & Accessoires (MPA) gekommen bist?
MARC: Bevor ich vor 8 Jahren mit dem Radfahren angefangen habe, war ich verrückt nach Motorrädern. Ich verbrachte jede freie Minute auf der Rennstrecke, arbeitete als Motorradmechaniker und studierte danach Automotive Engineering.Einige Jahre nach meinem Abschluss entdeckte ich das Radfahren für mich. Genauer: Fixed Gear Radfahren. Am Anfang nur um von A nach B zu kommen. Von zuhause bis in die Uni, ganz "normales" Radfahren, nicht sportlich. Dann hab ich ein paar Jungs getroffen, die richtig fitwaren undich fing an mit ihnen zu fahren. Anfangs forderten sie mich sehr. Da ich von Natur aus sehr ehrgeizig bin, fing ich ebenfalls an zu trainieren. Wir wurden Freunde und gründeten eine Fixed Gear Crew. Der Ursprung meiner Leidenschaft für das Radfahren. Die Crew wurde im Umkreis bekannter und bekannter, dadurch lernten wir immer mehr Menschen kennen. Unter anderem Jens Lange, meinen Vorgänger und Mann hinter dem SILEX. Er war mein erster Kontakt zur MERIDA Familie. Als ich ihn kennenlernte, arbeiteteich noch bei Daimler in der Entwicklungsabteilung für LKW Motoren.

Nach zwei Jahren bei Daimler, entschied ich mich ein halbes Jahr eine Auszeit zu nehmen, um Wandern und Klettern zu gehen, meine anderen Leidenschaften. Ich verbrachte einige Woche mit Klettern in Italien, ehe es auf einen überragenden dreiwöchigen Wandertrip nach Nepal ging. Danach flog ich nach Laos, wo ich zwei Monate in einem Klettercamp nahe Thakhek verbrachte. Während dieser Zeit wurde mir klar, dass die Automobil Branchenicht meine Zukunft sein würde undjetzt bin ich Teil der MERIDA Familie. Radfahren bestimmt mein Leben. Wenn du hart trainierst und an deinen Zielen arbeitest, kannst du sie erreichen. Manchmal schwebt man auf Wolke sieben, manchmal ist es die Hölle, aber es lohnt sich und Spaß ist auch immer dabei (Anmerkung der Redaktion: Marc ist Mitglied des Heaven and Hell Cycle Clubs).


MERIDA: Gib uns einen kurzen Einblick, wie dein normaler Arbeitstag aussieht. Da sich die Tage im Büro hier und in "Übersee" (Taiwan) wahrscheinlich recht stark unterscheiden, vielleicht von beiden "typischen" Tagen.
MARC: Ein typischer Arbeitstag, egal wo, fängt natürlich mit einem Kaffee an. In Deutschland pendle ich jeden Tag mit dem Rad zur Arbeit. 45km am Tag, 225 km in der Woche, 900 km im Monat. Ob mit dem Fixed Gear, Rennrad oder Cross Bike hängt dabei vom Wetter ab. Wenn ich im Büro ankomme gibt es nochmal einen Kaffee und die Mails werden gecheckt. Dann fängt die richtige Arbeit an. Aufgrund der unglaublichen Produktbandbreite bei MPA (MERIDA Parts & Accessories), gibt es viel zu tun. Als Produktmanager trage ich die Verantwortung dafür die richtigen Produkte zu finden, unser Angebot für das nächste Jahr festzulegen und sicherzustellen, dass alles gut aussieht. 

Deshalb bin ich den Großteil meiner Zeit in Kontakt mit unseren Lieferanten und Zulieferern und versuche die Produktbandbreite und derenErscheinungsbildfestzuzurren. Da die Kommunikation per E-Mail oder Telefon nicht immer reibungslos funktioniert, muss ich mich mit unseren Lieferanten und Zulieferern regelmäßig persönlich treffen. Ich verbringedrei bis vier Wochen im Jahr in Taiwan, um neue Produkte zu finden, neue Ideen auszuarbeiten, Ausstellungen zu besuchen und - natürlich auch - das warme Wetter zu genießen, wenn es in Deutschland Winter ist. Im Vergleich zu einem Bürotag in Deutschland, ist ein Arbeitstag in Taiwan sehr voll. Meetings, Meetings und nochmal Meetings. Aber es ist jedes Mal sehr produktiv und lohnt sich. Ich fühle mich dort sehr wohl, weil die Mentalität in Taiwan extrem warmherzig und freundlich ist. Sehr von Respekt geprägt und zielorientiert. Wenn ich übers Wochenendedort bin, habe ich auch die Möglichkeit Rad zu fahren und die Gegend rund um Changhua, z.B. den Sun Moon Lake, zu erkunden.


MERIDA: Wie oben bereits erwähnt, haben wir ein paar klassische Produkte, wie Wasserflaschen und Flaschenhalter in unserem Portfolio. Aber es werden auch bald ein paar besondere Produkte erscheinen. An was arbeitest du gerade und welche spannenden Produkte dürfen wir in Zukunft erwarten?
MARC: Das große Thema für dieses Jahr war Bekleidung, z.B. Shorts, Trikots oder Jacken. Seit Anfang des Jahres bin ich zusätzlich für die Radfahr-Bekleidung zuständig. Glücklicherweise ist das nichts Neuesfür mich, da ich ja bereits einige Designs für unsere Crew entworfen habe. Aber es ist natürlich eineSache Designs für ein paar Fixed Gear Fahrer zu entwerfen, eine komplett andere das für die ganze Welt zu tun. Es hat aber prima funktioniert und wir konnten einige tolle Designs entwickeln. Ich freue mich bereits jetzt schonsehr unsere neue Bekleidungslinie auf den Straßen und Trails zu sehen. Zusätzlich werden wir eine Bandbreite an selbstentwickelten Sätteln in drei verschiedenen Ausführungen anbieten, die mit einer Schnittstelle versehen sein wird, um z.B. eine MERIDA Satteltasche anzubringen. Weiterenützliche Accessoires, wie z.B. eine sehr kleine Werkzeugbox, die die wichtigsten Torx und Inbus-Schlüssel beinhaltet, wird es in Zukunft ebenfalls geben.


MERIDA: Wir wissen, dass du ein begeisterter Radfahrer bist und deine Bikes "reduziert" wie bei einem Fixie magst. Gib uns einen kurzen Überblick, wie du dich am liebsten auf dem Rad fortbewegst und wie oft du dazu Gelegenheit bekommst?
MARC: Grundsätzlich bevorzuge ich Bikes mit Drop Bar. Mountainbiking ist nicht so meins. Meine erste und größte Liebe ist es Fixed Gear Bikes zu fahren. Manchmal sehr schnelle, technisch anspruchsvolle Fixed Gear Criterien, manchmal Langstrecken-Ausfahrten wie die von München nach Venedig, Stuttgart nach Hamburg, Sao Paulo nach Rio de Janeiro oder von Genf nach Nizza, über die spektakulärsten Alpen-Pässe. Oder auch einfach nur super verrückte Ein-Tages-Ausfahrten zwischen 250 und 370 km. Wie ich vorhin ja bereits sagte: HEAVEN and HELL. Bevor ich bei MERIDA anfing, hatte ich kein Rad mit Schaltung. Es verging eine gewisseZeit, bis ich mich an Bremsen und Schaltung gewöhnt hatte. Mit Rennrad und Cyclocross habe ich jetzt aber eine zweite Leidenschaftgefunden. Ich liebe es unser REACTO oder das brandneue MISSION CX zu fahren. Wenn man jede Tag die Qual der Wahl hat welches Bike man zum Pendeln nehmen soll, ist das großartig. Die verschiedenenStreckenoptionen auf dem Weg zur Arbeit halten die Motivation beim Pendeln hoch, was sehr wichtig ist, da ich kein Auto besitze und keine große Lust habe die Bahn zu nehmen.  


MERIDA: Von den Produktmanagern, die unser Bikes entwickeln, wissen wir, dass es extrem wichtig ist so viel Zeit wie möglich auf dem neuen Produkt zu verbringen und es in verschiedenen Stufen des Entwicklungsprozesses auszuprobieren. Ist das bei dir ähnlich und hast du ebenfalls diese Möglichkeit?
MARC: Ja, natürlich ist das wichtig. Nur ein gut getestetes Produkt offenbart potentielle Fehlerquellen. Manche Produkte können sofort getestet werden, bei manchen ist das aber etwas komplizierter. Das Testen ist der angenehmste Teil meiner Arbeit. Derzeit teste ich beispielsweise neue Produkte, wie Helme, Sonnenbrillen, Pumpen oder super leichte Zwei-Komponenten-Flaschenhalter, für das Modelljahr 2020.


MERIDA: Kurz bevor du zu uns gekommen bist, hast du unser REACTO TRACK aus seinem eigentlichen Nutzungsbereich im Velodrom "entführt" und für einen sehr speziellen Ausflug einer ganz anderen Umgebung ausgesetzt. Erzähl uns mehr von deinem Abenteuer in Brasilien.
MARC: Mein Abenteuer in Brasilien trug den Titel "Ein Fremder im Kreise der HARDBRAKERS" oder nur "HARDBRAKERS GRAND TOUR 2017". Weil ich jemanden aus ihrer Crew kannte, luden sie mich ein bei ihrem Trip mit dem Track Bike von Sao Paulo nach Rio de Janeiro mit dabei zu sein. Insgesamt 15 Fahrer, inklusive der zwei Locals von der Crew VELODEATH. Ein toller Trip mit einer mega freundlichen, chaotischen und liebenswürdigen Truppe. Leider habe ich die Impfung nicht gut vertragen, war die komplette Tour krank und musste einige Tage früher abreisen. Dennoch war es unglaublich mit dem Track Bike auf den Autobahnen, den Küstenstraßen und in Nationalparks von Sao Paulo bis nach Rio de Janeiro zu fahren. Viele haben mich später gefragt, warum wir ausgerechnet solche Bikes dafür genutzt haben: Weil wir es können! Es ist einfach die reinste Form des Radfahrens. Vergangenen Sommer sind wir von Genf nach Nizza gefahren. Zehn Personen, zehn Track Bikes und 500km mit über 9000 Höhenmetern in vier Tagen. Die Tour war definitiv "HEAVEN and HELL". 


MERIDA: Was macht Marc Lehmann, wenn er nicht gerade auf dem Rad sitztoder an unserer wachsenden Produktvielfalt arbeitet? Hast du irgendwelche, vielleicht auch untypischen Hobbys?
MARC: Ich weiß nicht, ob das untypisch ist, aber, wie vorhin bereits erwähnt, liebe ich es zu Wandern und Klettern zu gehen. Fast genauso wie Rad zu fahren. Leider war es mir aufgrund einer Verletzung einer Bizepssehne in letzter Zeit nicht möglich zu Klettern. Diesen Winter werde ich es aber wieder versuchen. Außerdem mag ich es zu kochen und auf Konzerte zu gehen.

Vielen Dank für deine Zeit, Marc. Wir freuen uns bereits auf neue, spannende Accessoires und wünschen dir, dass du weiterhin die Möglichkeit zu so aufregenden Fixie Touren mit deinen Freunden haben wirst. 


Mehr Informationen zu unserer derzeitigen MPA Bandbreite gibt es hier.