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Antonio Tiberi gewinnt Skoda Tour de Luxembourg
Nach einer starken Leistung im Einzelzeitfahren am zweitletzten Tag ging Antonio Tiberi in der letzten Etappe zum Angriff über - und machte genügend Zeit gut, um die Gesamtwertung der Skoda Tour de Luxembourg für sich zu entscheiden. Einen Tag zuvor hatte Matevz Govekar seine Klasse demonstriert, als er sich mit zwei anderen Fahrern absetzen und das Rennen der UCI Gravel World Series in Girona im Sprint für sich entscheiden konnte.
Bei Fahrern, die ihre Form im Hinblick auf die Weltmeisterschaften und die Lombardei-Rundfahrt testen wollen, wird die Tour de Luxembourg immer beliebter. Bei der 84. Austragung standen vier hügelige Etappen in den Ardennen und ein Einzelzeitfahren auf dem Plan. Das Team BAHRAIN VICTORIOUS trat mit Antonio Tiberi als Kapitän für die Gesamtwertung und dem enorm erfahrenen Damiano Caruso als seine rechte Hand an. Fred Wright bekam Freiheiten, um sich in eventuelle Sprints zu mischen, und als Helfer waren Lukas Wisniowski, Robert Stannard und Vlad van Mechelen mit von der Partie. Das Rennen begann viel versprechend: Fred Wright sprintete am Ende der 2. Etappe auf Rang 5, während Antonio Tiberi zum Auftakt auf Rang 6 und in der 3. Etappe auf Rang 10 fuhr. Für die Gesamtwertung war das Einzelzeitfahren über eine Distanz von 15.5 km vorentscheidend. Zur Rennhälfte wartete ein Anstieg, der die Einteilung des Rennens weiter komplizierte.
Der junge Antonio Tiberi zeigte in dieser Prüfung gegen die Uhr, warum er in dieser Saison nur einmal nicht in die Top10 eines Einzelzeitfahrens gefahren ist. Bei der Zwischenzeit lag er nur auf Rang 7, aber danach fand Tiberi seinen Rhythmus und fuhr auf der zweiten Streckenhälfte sogar die Bestzeit. Am Ende verpasste er auf Rang 2 den Etappensieg nur um 7 Sekunden. Dank dieser Leistung verbesserte er sich in der Gesamtwertung auf Rang 5, nur 10 Sekunden hinter dem Führenden- Damit war das Rennen vor der letzten Etappe noch weit offen, und diese bot mehr als genug Gelegenheiten für Angriffe. Nachdem eine Reihe von Angriffen neutralisiert worden war, schaffte Antonio Tiberi in der letzten lokalen Runde den Sprung in eine Ausreißergruppe, die ihren Vorsprung rasch auf 40 Sekunden ausbaute. Tiberi hatte viel dazu beigetragen, dass der Vorsprung so groß wurde, und konnte darum nicht mehr in den Kampf um den Etappensieg eingreifen. Aber er beendete die Etappe auf Rang 4 und machte genug Zeit gut, um die Gesamtwertung der Rundfahrt für sich zu entscheiden.
Vor einem Jahr fuhr Matej Mohoric bei den 2. UCI-Gravelweltmeisterschaften zu einem eindrücklichen Solosieg - und das auf MERIDAs neuem Silex-Gravelbike, das offiziell erst einige Tage später präsentiert wurde. Im Trikot des Weltmeisters wollte Mohoric beim Rennen der UCI Gravel World Series in Girona als einer der letzten Chancen für eine Qualifikation für die Titelkämpfe nochmals seine Form testen. Aber zwei Tage vor dem Rennen stürzte Mohoric bei der Streckenbesichtigung, und danach war an einen Start nicht mehr zu denken. Zum Glück hatte das Team BAHRAIN VICTORIOUS aber einen Plan B in der Person von Matevz Govekar, der seinen Landsmann nach Girona begleitet und auch die Streckenbesichtigung mit ihm absolviert hatte. Diese Strecke hatte es in sich, denn sie führte über eine Distanz von etwa 108km durch das Les Gavarres Massiv und wies über 1800 Höhenmeter auf.
Diese Streckenbesichtigung sollte sich auszahlen, denn Matevz Govekar konnte bei einer Attacke zwei Fahrern folgen, liess sich auch an den Anstiegen nicht distanzieren und nutzte dann seine Kraft und Endgeschwindigkeit, um den Sprint des Trios für sich zu entscheiden. "Dieser Erfolg kommt unerwartet, zumal wir mit dem Sturz von Matej echt Pech hatten. Aber ich wusste, dass meine Form sehr gut ist, und wir sind mit dem Ziel nach Girona gereist, dieses Rennen zu gewinnen", so Matevz Govekar nach dem Rennen. "Darum habe ich mich auch voll darauf konzentriert, ein starke Leistung zu erbringen. Das Rennen war vom Start weg wirklich har, aber dank der Streckenbesichtigung konnte ich die anspruchsvollsten Abschnitte zu meinen Gunsten nutzen. Ich bin heute sehr angriffig gefahren, und das hat es mir ermöglicht, die harten Anstiege zu überstehen. Am Ende hatte ich volles Vertrauen in meinen Sprint und konnte das Rennen voll genießen. Und klar: Der Sieg ist die Kirsche auf der Torte."
84. SKODA TOUR DE LUXEMBOURG, SCHLUSSSTAND GESAMTWERTUNG:
1. Antonio Tiberi, ITA/TEAM BAHRAIN VICTORIOUS, in 16:47.34 Stunden
2. Mathieu van der Poel, NED, + 0.15
3. David Gaudu, FRA, + 0.16
Fotos: Sprint Cycling Agency, David Acedo