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Rückblick auf eine tolle Rennsaison
Das Jahr ist fast vorüber, und das Team Bahrain Victorious hat bereits ein erstes Trainingslager in Spanien hinter sich. Ob an den steilen Rampen von Alpenpässen oder auf dem Kopfsteinpflaster von Paris-Roubaix: Im vergangenen Jahr konnten sich die Fahrer in Rot und Schwarz über viele Siege freuen. Dank einiger cleverer Neuverpflichtungen darf auch für 2022 einiges erwartet werden.
Trotz einiger Rennabsagen und dem Fehlen von Fans bei anderen Rennen signalisierte das Jahr 2021 für den Profi-Radsport eine Rückkehr zu den meisten der legendären Rennen und Schauplätze. Am Ende dieser Saison kam das Team Bahrain Victorious auf 37 Siege und belegte damit Rang 4 in der Wertung der World Tour Teams − damit darf die Saison als voller Erfolg verbucht werden. Der Fahrer mit der höchsten Anzahl Siegen war dabei der deutsche Sprinter Phil Bauhaus, der insgesamt 7 Etappensiege bei internationalen, einwöchigen Rundfahrten feiern konnte.
Bei den dreiwöchigen Landesrundfahrten mussten die Fahrer in Rot und Schwarz zunächst einige Rückschläge wegstecken: Beim Giro d’Italia wie bei der Tour de France wurde der designierte Kapitän für die Gesamtwertung schon früh durch einen Sturz zur Aufgabe gezwungen. Die Mannschaft zeigte beide Male eine tolle Reaktion und beherzte Rennen, was mit Etappensiegen und weiteren Erfolgen belohnt wurde. Mustergültig unterstützt von Gino Mäder, Jan Tratnik und Pello Bilbao, übernahm Damiano Caruso die Kapitänsrolle vom unglücklichen Mikel Landa, sicherte sich in der letzten Bergetappe auf eindrückliche Art einen Solosieg und beendete den Giro d’Italia auf Rang 2 der Gesamtwertung.
Auch die Tour de France begann aus Sicht des Teams mit einem Tiefschlag, als Jack Haig das Rennen in der 3. Etappe nach einem schweren Sturz aufgeben musste. Die Fahrer vom Team Bahrain Victorious schalteten auf Plan B um und machten sich auf die Jagd nach Etappensiegen − mit Erfolg, denn Matej Mohoric konnte zwei Solo-Siege feiern, Dylan Teuns sicherte sich den Sieg in einer verregneten Bergetappe und Wout Poels musste sich im Kampf um das gepunktete Trikot des besten Bergfahrers erst am letzten Berg dem späteren Gesamtsieger Tadej Pogacar geschlagen geben. Dafür konnte sich das Team den Sieg in der prestigeträchtigen Mannschaftswertung sichern.
Bei der Vuelta a España fügte Damiano Caruso nach einer eindrücklichen, langen Soloflucht eine weitere Bergetappe zu seinem Palmarès, aber das Beste hatte sich die Mannschaft für die zweitletzte Etappe aufgehoben. Hier zeigte das Team Bahrain Victorious ein taktisches Meisterstück: Gino Mäder wich nicht von der Seite seines Kapitäns und Mark Padun ließ sich aus einer Spitzengruppe zurückfallen, um Jack Haig den Sprung auf das Podest der Gesamtwertung zu ermöglichen. Dieser Plan ging perfekt auf, denn Haig verbesserte sich auf Rang 3 der Gesamtwertung, und Gino Mäder rückte zugleich auf Rang 5 vor. Das reichte für den Sieg in der Wertung des besten Jungprofis, und zudem konnte die Mannschaft die Teamwertung der Spanienrundfahrt für sich entscheiden.
In einem anderen Jahr wären diese Erfolge an den großen Landesrundfahrten ohne Zweifel die Höhepunkte der Saison gewesen. Aber nicht im Jahr 2021, in dem Sonny Colbrelli mit einer Reihe toller Leistungen auftrumpfte. Zuerst sicherte der Italiener dem Team an der Tour de Romandie den ersten Saisonerfolg in einem Rennen der World Tour. Dann setzte er sich dank seiner Cleverness nacheinander bei den italienischen Landesmeisterschaften, den Europameisterschaften und bei der Benelux-Rundfahrt durch, wo er zudem die Königsetappe in den Ardennen für sich entschied. Für Colbrelli war die Saison damit schon ein schöner Erfolg.
Aber Anfang Oktober zeigte sich, dass Colbrelli die beste Leistung für das Saisonende aufgehoben hatte: Nach einem brutalen Ausscheidungsfahren in Schlamm und Dauerregen konnte er mit Paris-Roubaix erstmals eines der Monumente des Radsports gewinnen. Und damit einen lange gehegten Traum verwirklichen. Weitere Höhepunkte der Saison waren die Siege bei den slowenischen Meisterschaften, wo sich Matej Mohoric im Straßenrennen und Jan Tratnik im Zeitfahren durchsetzten. Auch Mark Paduns Siege in zwei aufeinander folgenden Bergetappen beim Critérium du Dauphiné und die beherzte Fahrweise von Marco Haller und Dylan Teuns bei der E3 Saxo Bank Classic und der Flandern-Rundfahrt werden uns in Erinnerung bleiben.
Auch im Herbst riss die Siegesserie für die Fahrer von Team Bahrain Victorious nicht ab: Bei den Bahnweltmeisterschaften gewann Jonathan Milan in den Verfolgungsrennen über 4 Kilometer Gold mit der italienischen Mannschaft und Silber im Einzelbewerb. CK Feng holte sich in Taitung einen weiteren Landesmeistertitel in Taiwan, und eine Woche später verblüffte er wohl auch sich selbst, als er die KOM Challenge für sich zu entscheiden vermochte − ein Rennen, das an der Ostküste von Taiwan startet und 105 Kilometer später auf 3250 Metern über Meer endet.
Für 2022 erfährt der Kader der Mannschaft nur subtile Änderungen: Mit Marcel Sieberg, Eros Capecchi und Scott Davies beenden drei Fahrer ihre Karriere als Profisportler, während Marco Haller, Kevin Inkelaar und Mark Padun ihr Glück bei anderen Teams suchen. Um diese Lücken vollwertig zu schließen, hat das Team Bahrain Victorious sechs neue Fahrer verpflichtet: Der Spanier Luis Léon Sànchez bringt viel Erfahrung und Rennintelligenz mit, und Jasha Sütterlin ist für den Sprintzug vorgesehen. Dazu kommen mit Johan Price-Pejtersen und Filip Maciejuk zwei ebenso junge wie starke Roller und Zeitfahrer, der kolumbianische Bergspezialist Alejandro Osorio Carvajal und das italienische Sprinttalent Edoardo Zambanini.
Aus der Sicht von MERIDA BIKES als dem Fahrrad-Lieferanten vom Team Bahrain Victorious verdienen drei Aspekte eine besondere Erwähnung: Erstens war es großartig, dass sich Sonny Colbrelli den Sieg bei Paris-Roubaix auf dem REACTO IV sichern konnte, gilt dieses Rennen doch als ultimativer Test für Mensch wie Material. Die Austragung vom letzten Oktober gilt als eine der härtesten der vergangenen beiden Jahrzehnte, und nach diesem Sieg sollte auch die Frage beantwortet sein, warum Rahmen und Gabel vom REACTO IV Platz für Reifen mit bis zu 30 mm Breite bieten. Auch Colbrellis Siege bei den Landesmeisterschaften Italiens und den Europameisterschaften waren sehenswert, und Sonny bekam als Lohn je ein REACTO IV mit einer Sonderlackierung für diese Siege.
Denkwürdig waren auch die Etappensiege, die durch Mark Padun und Dylan Teuns auf dem neuen SCULTURA V herausgefahren wurden, ehe dieses neue Modell Anfang September offiziell präsentiert werden konnte. Gino Mäder, Damiano Caruso und Jack Haig fügten weitere Erfolge auf diesem neuen Modell hinzu, das schon vor der offiziellen Lancierung ein Siegertyp war. Und verschiedene Tests von Fachzeitschriften zeigen, dass das SCULTURA V ein großer Wurf ist und Aerodynamik, niedriges Gewicht und Fahrkomfort zu vereinen weiß. Zudem zeigte das TIME-WARP TT im Verlauf der Saison 2021, dass es mit den Zeitfahrboliden anderer Hersteller durchaus auf Augenhöhe ist.
Die Fahrer in Rot und Schwarz werden auch im kommenden Jahr auf ihren MERIDA BIKES wieder für Spektakel sorgen. Dank der Rückkehr von orangen Akzenten an den Helmen und auf dem Torso der Trikots werden die Fahrer vom Team Bahrain Victorious bei Aufnahmen von vorne oder aus dem Helikopter nochmals einfacher zu erkennen sein. Wir möchten die Gelegenheit nutzen, Euch allen frohe Feiertage, ein gutes neues Jahr und weiterhin beste Gesundheit zu wünschen. Gebt auf Euch acht, und gerne bis in ein paar Wochen, wenn die Saison 2022 beginnt.